Kategorie: Mobile Learning

Smartphones in Uni-Netz – die mobile Herausforderung


Im Jahre 2005 war noch kein iPhone in Sicht, trotzdem gab es schon lange vorher innovative Smartphones. Verbreitet waren vor 10 Jahren Geräte der Hersteller HTC mit Windows Mobile 2003 oder Nokia mit Symbian als Betriebssystem, die per Stift oder Tastatur bedient wurden. Die “Windows Mobile” Geräte hatten Bezeichnungen wie MDA oder XDA. Das Webforum XDA-Developers stammt übrigens aus dieser Zeit. Einer der Benutzer des Forums mit dem Namen Cyanogen veröffentlichte dort 2009 eine Android-Modifikation, die heute Basis für die führende Open-Source Android-Distribution ist. Der Marktführer bei Feature- und Smartphones war Nokia mit Geräten, die schon 2005 sowohl WLAN als auch Voice over IP unterstützten. Smartphones waren damals aber sehr teuer und Managern bzw. Firmenkunden vorbehalten. UMTS-Datenverträge schlugen mit wenig studierendenkompatiblen Preisen von weit über 60 € im Monat zu Buche.

Und heute?

Heute ist gibt es Datenflats für 2,95 € monatlich und das mobile Internet ist in den Ballungsräumen überall verfügbar. Es gibt kaum noch Mobilfunknutzer/-innen, die kein Smartphone verwenden. Für viele junge Menschen ist das Smartphone das zentrale Gerät für den Internetzugang und die Kommunikation. Ortsbezogene Dienste sind heute allgegenwärtig. Nutzerdaten für ortsbezogene Werbeprofile sind die Währung, in der heute Dienste und Apps bezahlt werden.

Wo geht es in Zukunft hin?

In der Rückschau sieht man, dass neue Technologien nicht von heute auf morgen etabliert werden, sondern dass sich die Entwicklung immer lange vorher abzeichnet. Allerdings ist immer schwer zu erraten, wohin die Reise wirklich geht. Während 2006 angenommen wurde, dass Mobiltelefone immer kleiner werden, ist derzeit das Gegenteil der Fall. Die Displays werden größer und hochauflösender. Die Nutzer wollen nicht irgendwelche Mobilseiten sehen, sondern “das ganze Internet”. Das ist übrigens das Argument, mit dem das erste iPhone beworben wurde. Andererseitshaben sich andere Vorhersagen bezüglich der Sprachein- und ausgabe für Smartphones bewahrheitet (Andreas Bischoff, Virtual Reality und Streaming-Technologien in der webbasierten multimedialen Lehre und für Ubiquitous Computing, BoD 2006.).

Die Zukunft von gestern, eine Celluon Lasertastatur an einem Campaq iPaq im Jahre 2005 - heute baut diese Firma Laser-Projektoren

Die Zukunft von gestern, eine Celluon Lasertastatur an einem Campaq iPaq im Jahre
2005 – heute baut diese Firma Laser-Projektoren

Neue mobile Anwendungen auch fürs lernen
Mobile Augmented Reality Anwendungen werden in Zukunft den Endkundenmarkt erreichen. Google bereitet mit den Produkten Glaces und Cardboard den Markt für solche Applikationen. Die Rechen- und Grafikleistung der mobilen Geräte öffnet diesen Technologien den Einsatz auf Geräten. Für die Hochschule können diese Entwicklungen im Bereich mobiles Lernen zukünftig sehr interessant werden. Mit ein wenig Fantasie lassen sich ganz neue mobile ortsbezogene Lernszenarien realisieren. In wenigen Jahren werden möglicherweise AR-Brillen mit Mobilfunkanbindung den Campusalltag dominieren. Interessant ist auch die mögliche Integration von neuen laserbasierten Projektoren in Mobiltelefonen.

VR-Brille realisiert mit DIVE und Smartphone     VR-Brille realisiert mit DIVE und Smartphone

VR-Brille realisiert mit DIVE und Smartphone

Also alles gut?

Ein weiteres Zukunftsthema wird mobile Security werden. Ähnlich wie Windows auf dem Desktop ab Ende der 90er Jahre Ziel von Angriffen über das Internet wurde, blüht dieses Schicksal nun Android als dominierender Betriebssystemplattform für Smartphones. Ist ein Smartphone erst einmal von Malware durchdrungen, ist es ein Leichtes, diese Geräte und so die Nutzer zu verfolgen, persönliche Kontaktdaten und Passwörter abzugreifen oder das Telefon gar als Abhörwanze zu betreiben. Die Hersteller haben wenig Interesse daran, für Security-Updates zu sorgen, nachdem die Geräte erst einmal verkauft worden sind. Die großen Gewinner der Smartphone-Welle sind Konzerne wie Apple, Google und Amazon, die Nutzerdaten aggregieren und verkaufen. Die digitale Spaltung der Gesellschafft setzt sich im Mobilbereich fort. Aufgeklärte, kreative Nutzer beherrschen die Technologie, „rooten“ ihre Geräte, sind in der Lage Security-Fixes zu installieren und Werbeangebote zu blockieren, während das Gros der Anwender der Technologie und den Konzernen hilflos ausgeliefert sein wird. Information ist der Rohstoff des
21. Jahrhunderts und die Nutzer/-innen sind, wie auch in den sozialen Netzwerken, die eigentliche Ware. Ein erschreckendes Beispiel dafür ist Google. Der Dienst Google Now speichert beispielsweise die „Ok Google“ Sprachsuchen aller Nutzer für immer als Audio-Datei ab, sofern der Suchverlauf in den Benutzereinstellungen aktiviert ist.

Der große Datendurst


Die attraktiven neuen mobilen Dienste benötigen höhere Übertragungsbandbreiten und der mobile Datendurst steigt rasant an. Die Netze lassen sich aber nicht beliebig leicht ausbauen. Bezüglich der für den Mobilfunk freien Frequenzen setzt die Physik Grenzen durch die notwendigen Antennengrößen bei niedrigeren und der höheren Dämpfung bei höheren Frequenzen. Die Deregulierung der nutzbaren Frequenzbänder kann da nur wenig Abhilfe schaffen. Der prognostizierte exponentielle Anstieg der Datenmenge in den mobilen Netzen kann nur durch eine erhöhte Dichte von Mobilfunkantennen mit kleinerer Reichweite, mit sogenannten Femtozellen realisiert werden. Es ist durchaus denkbar, dass in einigen Jahren das ZIM neben WLAN-Accesspoints auch solche Femtozellen am Campus installieren wird. Die Mobilfunkprovider reagieren auf den Kapazitätsengpass mit einer Kontingentierung des Datenvolumens. Das Argument, durch das immer verfügbare schnelle LTE-Mobilfunknetz werde die „alte“ WLANTechnologie überflüssig, relativiert sich durch die Limitierung durch Volumentarife. Daraus folgt für die Hochschule, dass der Ausbau von WLAN als Alternative zu LTE mit hoher Priorität vorangetrieben werden muss. In Zukunft muss dabei auf den 5GHz-Frequenzbereich mit seinen höheren Datentransferraten und Kanälen fokussiert werden, um eine hohe Qualität für die Nutzung zu gewährleisten. Es ist zu erwarten, dass bald alle Smartphone-Hersteller den überlegenen 5GHz 802.11ac-Standard unterstützen werden. Innovative Verfahren, wie die auch für das „Freifunk“ eingesetzte WLAN-Mesh-Funktechnik werden zukünftig auch auf dem Campus eine große Rolle spielen. Vielleicht wird das Bandbreitenproblem auch durch sich selbst organisierende Mesh-Netze, bestehend aus den Smartphones der Nutzer, zu lösen sein. Die technischen Voraussetzungen bringt das Linux-basierte Android zumindest theoretisch mit. Man darf gespannt sein!

Diesen Artikel hatte ich ursrünglich für die Broschüre 10 Jahre ZIM an der Universität Duisburg-Essen erstellt.

 

Smartwatches an der Hochschule – das Wissen der Welt am Handgelenk oder Uni schummeln 4.0?


Das Erscheinen der Apple Watch verstärkt bzw. weckt erst das öffentliche Interesse für Smartwatches. Schlaue Uhren gab es aber schon Mitte der neunziger Jahre. Die Timex Datalink konnte beispielsweise schon Termine und Aufgaben vom PC über Microsoft Schedule+ (dem Outlook Vorläufer) mit einem Bildschirm-Blinkprotokoll übertragen.

Timex Datalink von 1995
Meine Timex Datalink von 1995.

 

Auch Smartwatches für Android gibt es schon eine ganze Weile. Die frühen Geräte, wie beispielsweise die Sony Smart View realisieren im Wesentlichen nur ein kleines Zusatzdisplay, das über Bluetooth vom Smartphone aus angesteuert wird. Nach dem Erscheinen der Pebble Smartwatch, für die eine sehr erfolgreiche Crouwdfunding Kampagne auf Kickstarter durchgeführt wurde, hat es verstärkte Bestrebungen von Google (Android Wear) und Apple (Apple Watch) gegeben, um die offensichtliche Nachfrage zu befriedigen.

Welche Features bieten Smartwatches?

  • Notifikation
    Der Benutzer einer Smartwatch kann per Vibration über eingehende Mails und Nachrichten (Chats, RSS-Feed, SMS) informiert werden. Keine E-Mail wird mehr verpasst.
  • Sensoren
    Eingebaute Beschleunigungssensoren sollen die Bewegungen des Trägers überwachen. Als Anwendungen sind diverse e-Health-Applikationen gedacht. Außerdem können diese Sensoren zur Gestensteuerung von Applikationen verwendet werden.
  • Spracheingabe
    Die durch die Größe einer Uhr sehr limitierten Möglichkeiten zur Ein- und Ausgabe von Daten verlangen nach neuen Methoden der Bedienung. Spracheingabe mit Spracherkennung ermöglicht die einfache Bedienung einer Smartwatch. Zumindest bei Android Wear lässt sich die Sprachsteuerung aber nicht deaktivieren, die Uhr hört also immer zu, auch wenn sie erst mit der Phrase “OK Google” aktiviert werden muss. Auch die Phrase muss per Spracherkennung detektiert werden, also läuft die Erkennung ständig. Nur wenn die Smartwatch in den Flugmodus geschaltet wird, ist auch die Spracherkennung abgeschaltet. Dann lässt sich die Uhr aber nicht mehr sinnvoll nutzen.
  • Anzeige
    Im Gegensatz zu einer normalen Uhr können auf dem Display einer Smartwatch beliebige Inhalte angezeigt werden.
  • Apps
    Sowohl die Pebble-Smartwatch, Android Wear als auch die Apple Watch verfügen über ein Programmierer-API, mit dem fast beliebige Apps realisierbar sind. Der Phantasie der Entwickler sind nur durch Größe des Displays und der Akkulaufzeit Grenzen gesetzt.
  • Akkulaufzeit
    Die derzeit erhältlichen Smartwatches sind aber noch mit einem Makel behaftet. Je nach Nutzungsintensität und Fabrikat hält der Akku in so einer Smartwatch 2-3 Tage durch, bei sehr intensiver Nutzung sagar nur einen Tag. Nur die ursprüngliche Pebble-Smartwatch bringt es, durch das vernünftigerweise verbaute e-Ink-Display auf eine Woche Laufzeit, was verglichen mit herkömmlichen Uhren immer noch sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Gesellschaftliche Auswirkungen

Da die Spracherkennung in der Cloud realisiert wird, dürfen Smartwatches bei privaten Gesprächen oder nichtöffentlichen Sitzungen eigentlich nicht verwendet werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Geräte im täglichen Leben angenommen und toleriert werden. Ähnliche ubiquitär nutzbare Geräte wie die Google Glasses haben zu einen Verbot der Glasses in vielen Kinos und Diskotheken in den USA geführt.

Update: Zumindest für Android habe ich selber für Abhilfe gesorgt.

Welche Auswirkungen die Allgegenwart von Smartwatches haben kann, insbesondere wenn Krankenkassen an die Bewegungsdaten kommen, kann hier nachgelesen werden:

http://www.taz.de/Fitnessbaender-und-Krankenkassen/!158223/

Ob die Notifikation per Vibration die “allways on”-Mentalität der Nutzer noch weiter verstärkt und die Work-Life-Balance noch weiter in eine Schieflage kippt bleibt abzuwarten.

Schummeln 4.0 – welche Auswirkungen hat die Verbreitung von Smartwatches auf die Hochschule?

Ebenso wie in Klausuren Mobiltelefone und Smartphones nicht zugelassen sind, können selbstverständlich auch Smartwatches nicht zugelassen werden, da sie eigentlich nur eine Erweiterung eines Smartphones darstellen. Eine geflüsterte Spracheingabe kann einem Prüfling einen Vorteil in einer Klausur verschaffen, wenn die Smartwatch über das per Bluetooth verbundene Smartphone beispielsweise über Wikipedia Informationen herbeiholt.

Android Smartwatch
Meine LG-W100 Android Smartwatch zeigt den englischen Wikipediaartikel zu Universität-Duisburg-Essen in der App Attopedia an

 

Da Smartwatches nicht einfach von gewöhnlichen Uhren zu unterscheiden sind, ist zu erwarten, dass das Tragen von Uhren in Klausuren generell untersagt wird. Übrigens können auch gewöhnliche Smartphones per Ein-Ausgabe über Spracherkennung und Sprachausgabe, oder einfach ein Telefonat während einer Klausur, mit fast unsichtbaren in Ear-Bluetooth-Headsets für eine Täuschung eingesetzt werden.

Siehe auch :
http://spystudy.de/Drahtlose-Kopfhoerer/Drahtlose-Kopfhoerer-14/

Mobile Learning mit Smartwatch

Eine möglicherweise recht spannende Anwendung für Smartwatches ist mobiles E-Learning, auch unter der Bezeichnung M-Learning bekannt. In der Frühphase der „Mobile Learning“ wurde auch von „Microlearning“ gesprochen. Dort ging es um die Rezeption kleiner Informationshäppchen mit mobilen Geräten. Vielleicht kommt es ja durch Smartwatches zu einer Renaissance des Microlearning. Ich habe schon auf Displays mit wesentlich geringerer Auflösung M-Learnung Anwendungen realisiert (siehe hier Seite 8).

me@market – die Pediaphon-App im Android-Market


Die neue Pediaphon-App ist nicht wirklich meine erste App im Android Market, aber die erste komplette Eigenentwicklung. Das geht wirklich Ruckzuck im Android-Market, 25 $ kostest es und eine viertel Stunde später ist man Entwickler und kann Apps in den Market einpflegen. Etwas verwirrend für den Neuling ist eine Verzögerung im Market beim Versionswechsel der Apps. Mit besonderer Sorgfalt sollte auch die Manifest-Datei erstellt werden damit nicht unnötig Benutzer kleiner Displays (320×240) und älterer Android-Versionen ausgesperrt werden. Die Pediaphon App bietet eine ähnliche Funktionalität wie die Online-Variante, nur ist für ein mehr “App-mäßiges Look-and-Feel” Ajax eingesetzt worden. Die MP3-Dateien kommen weiterhin vom Pediaphon-Server, also neudeutsch aus der Cloud.

Da für die Audio-Wiedergabe HTML5 eingesetzt wird, funktioniert die App erst richtig gut mit Android 2.3 Gingerbread. Mit 2.2 Froyo kann aber, wenn es denn das Endgerät hergibt auch auf FLASH bzw. reinen MP3 download ausgewichen werden. Android Versionen 2.1 und älter habe ich zunächst einmal ausgesperrt, evt. gibt es dafür später eine angepasste Version.

UPDATE: Die App läuft jetzt mit nativem Audio, d.h. Android ab Version 2.1 wird unterstützt.

Wenn man diesem Golem-Artikel glauben schenken darf, sind ein Großteil der Android-Nutzer schon mit 2.2 und 2.3 unterwegs. Ich halte das nicht für eine sehr realistische Einschätzung, mein ältestes Android-Gerät (ein SmartQ5) läuft unter Cupcake 1.5, ich bin aber auch schon länger dabei ;-) .

Hier der Link in den Android-Market im Web: http://market.android.com/search?q=Pediaphon
Die “offizielle” App-Seite (engl. da für alle Sprachversionen nur ein Entwickler-Link angegeben werden kann): https://blog.robotnet.de/pediaphon-app-for-android/
Viel Spaß mit der kostenlosen Pediaphon-Android-App!

Technisch wäre die App auch sehr leicht für IOS, also für iPhone und iPad umzusetzen, aber Apple verlangt ja recht happige Gebühren für Entwickler und ich müsste dafür für ein Stündchen an einen Intel-Mac, den ich leider nicht in Reichweite habe. Leider erlaubt Apple ja keine (professionelle) Crosscompilation auf anderen Betriebssytemen als MacOS.

Pediaphon QR-Code mit Android-Market Link für das Smartphone

Das Pediaphon-App im Android Market

Die Pediaphon-App im Android Market

Die Pediaphon-App

Das Pediaphon mit neuem Touch-Interface für Android, iPhone, iPad und iPad


Weil die HTML5-Audiounterstützung nun auf Android 2.3 Gingerbread ebenso gut funktioniert wie unter iOS auf den Apple-Mobilgeräten, war ich neugierig ob sich die gemeinsame Basis der beiden Welten (der Android-Webbrowser basiert ebenso wie der Safari-Browser auf der freien Webkit Rendering Engine) für eine HTML-basierte, an die Touch-Bedienung angepasste, eigene Oberfläche eignet. Die Ansicht, die Entwicklung von plattformübergreifenden HTML-basieren Anwendungen gegenüber nativen APPs zu favorisieren, vertrete ich schon seit langem. Besonders für e- und m-learning Anwendungen ist eine Standardisierung nützlich um zu verhindern, dass im Hochschulbereich immer knappe Entwicklungskapazitäten an einzelne Endgeräte verschwendet werden. Wiederverwendbarkeit und langer Lebenszyklus sind bei Web-basierten Anwendungen eher sicherzustellen als bei nativen APPs.

Ich wollte ursprünglich Sencha Touch einsetzen  bin aber durch einen Kollegen auf iWebkit aufmerksam geworden. iWebkit besticht durch seine Einfachheit in der Anwendung, schon rudimentäre HTML-Kenntnisse reichen aus um eine iWebkit-Seite zu erstellen. Auf dem iPhone und iPad sehen iWebkit-Seiten aus wie eine native APP und sie laufen auch ganz fabelhaft  auf Android- Nokia S60- Palm Pre- und Openmocko, basierten Geräten.

Als beispielhafte Anwendung wird hier ein eigenes Pediaphon-User-Interface für Webkit-basierte Mobilbrowser vorgestellt. Die Audioausgabe wird hier mit HTML5 realisiert, für Android 2.2 Froyo basierte Telefone gibt es auch eine Flash Alternative.

Hier einige Screenshots vom GUI (Auf einem Android 2.3 Gingerbread Emulator, aber auch schon live mit einem Orange San Francisco getestet):

Screenshot 1 Pediaphon iWebkit auf AndroidScreenshot 2 Pediaphon iWebkit auf Android

Screenshot 3 Pediaphon iWebkit auf AndroidScreenshot 4 Pediaphon iWebkit auf Android

Ausprobiert werden kann das Pediaphon iWebkit-Interface hier in Deutsch und in Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch.

Plattformunabhängige Entwicklung von Mobile Learning Applikationen für iPhone und Android Smatphones


Die beiden Platzhirsche bei den Betriebssystemen für Touchscreen Smartphones sind derzeit unbestritten Googles Android auf Telefonen diverser Hersteller und Apples iOS auf dem iPhone. Um Applikationen für das iPhone zu entwickeln ist Apple MAC-Hardware zwingend erforderlich, auf anderen Betriebssystemen darf nicht entwickelt werden. Programmiert wird ausschließlich in Objective-C einer objektorientierten Variante C-Variante und nicht etwa im weiter verbreitertem C++. Die erstellten Applikationen (Apps) dürfen nur über den Apple Appstore vertrieben werden. Wesentlich offener gibt sich da Googles Android und setzt ganz auf die weit verbreitete Programmiersprache Java, in der bis auf wenige Ausnahmen die Apps erstellt werden. Zeitkritische Anwendungen können mit den Native Development Tools auch in C geschrieben werden. Es kann wahlweise unter Windows, Linux und MacOS für Android entwickelt werden.

Wahlverwandtschaften

Trotz dieser Unterschiede sind sich diese Plattformen in vielerlei Hinsicht doch sehr viel ähnlicher als man auf den ersten Blick vermuten würde. Der Android-Webbrowser basiert ebenso wie der Safari-Browser auf dem iPhone auf der freien Webkit Rendering Engine. Auch ein Großteil der Webbrowser weiterer mobiler Plattformen wie z.B. Nokia S60, Palm Pre, Openmoko und in Zukunft wohl auch Blackberry verwenden unter der Haube die schlanke Open Source Webkit Engine, die für die eigentliche Darstellung (das Rendering) der Webseiten sorgt. Die Benutzeroberfläche der Browser kann also durchaus verschieden sein, die einheitliche Rendering Engine sorgt dafür das Webseiten auf allen diesen Geräte gleich dargestellt werden bzw. die Unterstützung neuer Webstandards wie HTML5 ähnlich weit fortgeschritten ist.

Das ist übrigens nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Welten. Die Apple iPhones arbeiten ebenso wie die Android Smartphones mit einer CPU die auf der ARM-Architektur beruht (Android kann sogar auf einem iPhone installiert werden;-)). Sowohl bei iOS als auch bei Android handelt es sich um UNIX-ähnliche Betriebsysteme. Android verwendet einen Linux-Kernel, iOS lässt sich geschichtlich über Mac OS X und Nextstep auf BSD-UNIX zurückführen.

Webkit

Ursprünglich als Rendring Engine für den Linux KDE-KHTML-Browser entworfen, dann von Apple unter dem Namen Webkit als Rendering Engine für Safari weiterentwickelt, arbeitet nun auch ein Google Team an Webkit für Google Chrome und dem mitgelieferten Browser im Android-Betriebssystem. Wenn Sie dieses Blog auf einem Mac, einem iPhone, einem iPad (Safari-Browser) oder auf einem Android-Smartphone lesen, wird die Darstellung der Seite durch Webkit erledigt. Ein sehr schlanker und empfehlenswerter Webkit-basierter Browser für Linux und Windows ist übrigens Midori.

Plattformunabhängigkeit

Die Entwicklung von plattformübergreifenden HTML-basieren Anwendungen ist meiner Ansicht nach immer gegenüber nativen APPs zu favorisieren. Besonders für E- und M-Learning Anwendungen ist eine Standardisierung nützlich um zu verhindern, dass die im Hochschulbereich knappen Entwicklungskapazitäten an einzelne Endgeräte verschwendet werden. Wiederverwendbarkeit und langer Lebenszyklus sind bei webbasierten Anwendungen eher sicherzustellen als bei nativen Apps. Eine Ausnahme ist die Erstellung von Content für bestehende Apps, die auf mehreren Plattformen verfügbar sind (siehe z.B. hier).

Der Erfolg des iPhones hat mehrere Entwickler dazu inspiriert die Benutzeroberfläche des iPhones webbasiert nachzubauen oder eigene Touchscreen-Interfaces für Webseiten zu entwickeln. Ursprünglich erschien mir Sencha Touch, ein plattformübergreifendes Touch-API für mobile Browser, sehr geeignet eine Touch-Oberfläche zu entwickeln, dann bin ich aber durch meinen Kollegen Dr. Daniel Biella auf iWebkit aufmerksam geworden. iWebkit besticht durch seine Einfachheit in der Anwendung, schon rudimentäre HTML-Kenntnisse reichen aus um eine iWebkit-Seite zu erstellen. Auf dem iPhone und iPad sehen iWebkit-Seiten aus wie eine native App und sie laufen auch ganz fabelhaft auf Android- Nokia S60- Palm Pre- und Openmoko-basierten Geräten.

Ein Beispiel

Ob sich die gemeinsame Basis der beiden Smartphone Welten Android und iPhone für eine HTML-basierte, an die Touch-Bedienung angepasste, eigene Oberfläche eignet habe ich anhand eines alten Projektes aus meiner Zeit an der FernUniversität in Hagen, dem Pediaphon, einer Sprachausgabe für die Wikipedia, ausprobiert. Als beispielhafte iWebkit-Anwendung wird hier ein eigenes Pediaphon-User-Interface für Webkit-basierte Mobilbrowser vorgestellt. Die Audioausgabe wird hier mit HTML5 realisiert (deshalb läuft es erst ab Android 2.3 Gingerbread), für Android 2.2 Froyo basierte Telefone gibt es auch eine Flash Alternative. Diese Einschränkung bezieht sich auf die HTML5-Audiounterstützung, nicht auf iWebkit selbst. Apple unterstützt HTML5-Audio schon seit iOS Version 4.

Hier einige Screenshots vom GUI (Auf einem Android 2.3 Gingerbread Emulator, aber auch schon live mit einem Orange San Francisco getestet):

IWebkit Pediaphon Touch-Interface
IWebkit Pediaphon Touch-Interface

Ausprobiert werden kann das Pediaphon iWebkit-Interface hier in Deutsch und in Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch.

 

Dieses Mal wieder als Besucher: Die CeBIT 2011


Gutes und schlechtes

Nach dem Besucherandrang zu urteilen hat sich die CeBIT erholt, auch bedeutend mehr Anbieter sind vor Ort. Während letztes Jahr gefühlt 30 Prozent der Flächen leer standen, ist nun endlich wieder etwas zu sehen. Thematisch wurde dieses Jahr die Cloud durchs Dorf getrieben. Das Niveau im Webciety ist leider eher gesunken.

Was wirklich erschreckend ist, dass die angeblichen IT-ler brav das Registrierungsformular ausfüllen, samt Mailadressen und Position/Beruf/Firmengröße. Aus eigener Erfahrung als Aussteller weiß ich, dass die Messe AG die Ihr bekannten Mailadressen weitergibt, was dazu führt, dass der geneigte Aussteller in den Folgejahren mit Print- und Mail-Material von diversen Hotel/Messetechnikanbietern zugemüllt wird. Deshalb ist bei der Registrierung (wie überhaupt beim Umgang mit den eigenen Daten) Vorsicht angebracht.

Meine CeBIT-Badge, myself

Meine CeBIT-Badge

cebit halle 9

Ein weiteres Ärgernis, der mobile Messeplan, neben dem iPhone nur für Android ab Version 2.2 (und buggy) verfügbar, also hat die Messe Dilettanten ans Werk gelassen die brav nur für die allerneueste API kompiliert haben. Ein Großteil der aktuellen Android Smartphones läuft noch unter 2.1 oder 1.6. Ich denke, es gibt keinen vernünftigen Grund, der bei so einer einfachen App eine Beschränkung auf 2.2 rechtfertigt. Die Bewertungen im Market sprechen Bände. Andere mobile Plattformen als iPhone und Android scheint die Messe AG nicht mehr zu kennen. Die mobile Webversion des Messeguides ist prinzipiell zu begrüßen, die heftige Verbreitung von Smartphones hat dazu geführt, dass ich erstmals Probleme hatte in das UMTS-Netz zu kommen, allerdings war ich im O2-Netz und nicht wie bisher in einem D1-Netz (natürlich Reseller ;-) ) unterwegs.

Jetzt aber mal zu den interessanten Dingen fernab der Cloud- und Socialmedia-Adepten die es zu sehen gab. Ich hatte die Gelegenheit auf dem Stand des Innovationsministeriums NRW alte Kollegen von der FernUni und auch Mitstreiter der Standorganisation zu treffen. Auch die Universität Duisburg-Essen ist an diesem Stand vertreten.

FernUni cebit 2011

Uni Duiburg-Essen auf der ceBIT 2011

Android

Es gab allerhand Android-Tablets live und ‘touchy’ zu testen, meine Entscheidung bei einem Tablet nicht unterhalb eines ARM Cortex A8 Prozessors einzusteigen (Archos IT 7.0 mit Android 2.2, Multitouch, Flash, wenn man es denn möchte, und natürlich im Gegensatz zu den Apple-Produkten mit USB- und SD-Karten-Anschluss) hat sich wohl gelohnt. Das Pearl-Tablet sowie eine Menge anderer Noname-Androiden mit schwächeren Prozessoren ruckeln doch etwas vor sich hin. Pearl warb auch mit dem angeblich ersten 99 Euro Androiden, den es ja von Vodafone schon gibt. Spannender war dort (bis auf den gewohnt trashigen Auftritt) eine Android-2.2 basierte Settopbox/Mediacenter für 89 Euro mit zwei USB-Ports/LAN/WLAN optional/HDMI und SD-Card Anschlüssen. Durch HDMI DVI-D-Kompatibilität eigentlich auch als Thinclient für Webapplikationen verwendbar! Also fast schon “Green IT” (siehe unten) mit Android!

UPDATE: Teletarif war schneller und hatte das Teil auch schon gefunden ;-) .

So richtig klasse fand ich auch das 10-Zoll Android-2.2 (3.0 ab 4/2011) Tablet MID1015 von Coby.

3D-3D-3D

Autostereokopische Displays scheinen, wie schon in meiner Diss. seinerzeit 2005 prognostiziert (und sogar selbst geschrieben ;-) )nun endlich im Consumer-Markt anzukommen. Allerdings eignen sich diese Displays bisher nur größere (oder im Fall von Eyetracker basierten Systemen nur für definierte) Betrachtungsabstände. Trotzdem werden diese Displays zu mindestens in der Außenwerbung zukünftig häufiger zu sehen sein.

Eine weitere erfreuliche Entdeckung machte ich auf dem Stand von Zeiss: Ein OLED-basiertes Stereo-Vision Head Mounted Display mit der Bezeichnung Cinemizer OLED, welches wohl für ca. 300 Euro (also ein fünftel von dem was ich vor fast 10 Jahren für so ein Gerät für die Forschung ausgeben musste) auf den Markt kommen wird.

Forschung

Die Halle 9 ist immer spannend, nicht nur der Public Sector, der mich nun mit Entwicklungen wie z.B. dem elektronischen Personalausweis nun auch professionell für das Identitymanagement interessiert. Auch der Forschungsbereich, in diesem Jahr CeBIT-lab genannt, gibt immer etwas spannendes her. Neben dem Mobile Learning Projekt der FernUniversität in Hagen hat mich sofort der humanoide NAO Roboter der HTWK Leipzig fasziniert.

NAO_robot

NAO Roboter der HTWK Leipzig

aila_robot

AILA Roboter des DFKI

Open Source Parc

In der Halle2 im Open Source Parc habe ich spannende Vorträge zu Debian Squeeze (gibt es auch auf Radio Tux) und einen grandiosen Vortrag von Karsten Gerloff von der Free Software Foundation Europe gesehen. Die Essenz: „Think for yourself! Use technology. Don’t let it use you“. Endlich einmal jemand der Soziale Netze auch kritisch sieht. Zum Beispiel der über Facebook organisierte Widerstand gegen die Regimes in Nordafrika kann für die Teilnehmer gefährlich werden wenn ihre Identität nicht geschützt wird. Siehe dazu auch http://www.freedentity.org.

Auch die Cloud wurde von den Open Source Verfechtern aufs Korn genommen, a la Open Source hält was die Cloud verspricht. Konkret geht es um private Clouds die mit der deutschen Datenschutzgesetzgebung kompatibel sind.

Green IT

Zum Thema “green IT”, das ja auch einmal ein CeBIT-Buzzword war, habe ich eine empfehlenswerte Broschüre vom Umweltbundesamt gefunden. Dort werden Thesen vertreten die ich ähnlich auch einmal zum Besten gegeben habe: z.B. Mobiltelefone und Computer durch den Einsatz von Open Source Software länger nutzen. Der chinesische Anbieter nheolis zeigt mit der nheowind 3D eine kleine Windturbine mit 1,5 kW Leistung.

Dienste für Smartphones an der Universität, die Campus-App für iPhone und Android


Viele Nutzer und Nutzerinnen sind heute auf dem Campus mobil unterwegs. Der Preisverfall bei UMTS-Datenflatrates (5-10 € monatlich) und Smartphones (Android-Smartphones unter 100 €) ermöglichen es, dass viele Studierende das mobile Internet nutzen. Über die mobile Nutzung des bestehenden Webangebots der Hochschule hinaus lassen sich so ganz neue Szenarien realisieren. Viele Geräte verfügen über Kameras, GPS-Empfänger und einen Kompass/Neigungssensor und Beschleunigungssensoren.

Hier wird ein Augmented Reality-basiertes Campusinformationssystem für mobile Geräte vorgeschlagen, das plattformunabhängig eingesetzt werden kann. Es handelt sich hierbei nicht um eine native App für das iPhone oder Android sondern um eine Ebene, ein ‘Layer’, für die Applikation Layar, welche für IOS, Android und Symbian erhältlich ist. Layar verfügt über eine API welche die Anbindung externer Webservices ermöglicht, die über JSON mit der Layar Applikation kommunizieren.

Karte Essenzim_essen

Die Layar-App verfügt über drei verschiedene Ansichten ortsbezogener Informationen. Die erste Ansicht ist eine Listenansicht, die zweite eine 2D-Karte und die dritte eine Überlagerung des aktuellen Kamerabildes mit passend zum Ort und der Orientierung der Kamera eingeblendeten Ortsinformationen.

zim_essenzim_essen

Eine eigene UniDUE-’Layer’ bildet Gebäudeinformationen angereichert mit Links an, ist öffentlich zugänglich und kann gemeinsam mit der Layer-App eine Augmented Reality Umgebung für den Campus realisieren.

Diese Prototyp-Layer kann folgendermaßen ausprobiert werden:

Android:

Neu: Es gibt nur eine kleine Starter-App (ein “Launcher”) die die Installation von Layer und die passenden Einstellungen automatisch vornimmt:

https://play.google.com/store/apps/details?id=de.unidue.zim.campuslauncher

Alternativ kann im Market auf dem Smartphone nach “Layar” gesucht werden (kostenlos). (bzw. im Web-Market:  https://market.android.com/details?id=com.layar)

iPhone:
Die kostenlose Layar-App: Augmented Reality für das iPhone:
https://itunes.apple.com/us/app/layar-reality-browser/id334404207

Nokia OVI Symbian (ungetestet):
https://www.layar.com/download/symbian/

Alle Plattformen:

  • In Layar “Ebene suchen” auswählen
  • nach “unid” suchen
  • Ebene Uni Duisburg-Essen starten

Es handelt sich um einen Prototypen, der derzeit nur einen kleinen Teil der Gebäude abdeckt. Der unterlagerte Webservice lässt sich zukünftig auch für alternative webbasierte-Client-Apps, beispielsweise basierend auf Sencha Touch oder iwebkit, wiederverwenden.

HTML5-Audio für das Pediaphon nun auch mit Android 2.3 Gingerbread


Nachdem Apples iPad nun HTML5-Audio unterstützt habe ich lange auf das HTML5-Feature in Android gewartet. Nachdem ich einen enttäuschenden Kommentar zum neuen Gingerbreads-Browser gelesen habe, wollte ich wissen ob Audio-Streaming nun wenigstens funktioniert.

Der in Android 2.3 Gingerbread enthaltene Webkit-Browser unterstützt nun endlich auch HTML5-Audio. Sowohl MP3 wie auch der freie OGG-Container werden von Android unterstützt. Ausprobiert habe ich das mit dem Emulator des aktuellen Android-SDKs mit mp3-Audiodateien generiert von meinem Pediaphon, der Online-Sprachausgabe für die Wikipedia.

Android Gingerbread HTML5 audio

Android Gingerbread Emulator spielt HTML5-Audio im Browser

Mobile Learning Day 2010


Ich besuche heute den Mobile Learning Day 2010 an der FernUniversität in Hagen und moderiere dort ab ca. 14 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema Mobile Learning Projekte aus der Wirtschaft.

Teilnehmer der Diskussion:
Dr. Matthias Kose, mobilinga GmbH
Karsten Meier, handylearn projects
Sandro Mengel, FernUniversität in Hagen

Update:

Mein Einstiegsgag mit dem Hinweis, dass wenn im Bundestag jetzt auch iPads verwendet werden dürfen, es mir ja gestattet sein dürfte meine Notizen von einer Lochkarte abzulesen kam im Publikum und bei Twitter sehr gut an. Sehr interessante Diskussion zum Einsatz IOS vs. Android vs. Plattformunabhängige Entwicklung von Content mit z.B. HTML5. Ich habe dort auch auf aktuelle günstige Android-Hardware und aktuelle Prepaid Internet-Flat Tarife hingewiesen.

Von Maciej Kuszpas Blog

(Foto Maciej Kuszpa. Im Blog des Organisators und Masterminds des Mobile Learning Day gibt es noch mehr Fotos)


(Dank an Oliver Baentsch von der FernUni Webredaktion für Fotos und den Tweed)

Rückblick auf den Mobile Learning Day 2010 auf der FernUni-Presseseite.

Der iPhone-Killer


Nachdem Android das iPhone (IOS) bei Neuverkäufen überholt hat kann man bei meiner neuen Errungenschaft (mein drittes Android Gerät ;-)) dem Vodafone 845 (eigentlich ein Huawei U8120, Codename Joy) von dem iPhone-Killer an sich sprechen. Dieses Telefon wird im Vodafone Online-Shop recht gut versteckt für 99 Euro ohne Vertrag und ohne SIM- bzw. Netlock angeboten und kann eigentlich alles was ein iPhone auch kann, nur das Betriebssystem ist offener und innovativer. Eigentlich seltsam, dass dieses Telefon nicht offensiver beworben wird. Es verfügt über UMTS (3G) mit EDGE, HSDPA, WLAN, Bluetooth, GPS, Kamera und Kompass (wichtig für Augmented Reality-Apps). Zusammen mit einer Datenflat (heutzutage als Prepaid oder Vertrag mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit für unter 10 Euro im Monat zu haben! Bei Teletarif gibt es eine schöne aktuelle Tarifübersicht dazu!) ein unschlagbar günstiges Smartphone das eigentlich alles kann. Mit den Einstellungen zur Privatsphäre sollte man sich ein wenig beschäftigen, sonst weiß Google noch mehr ;-) über unser Leben. Ohne Google-Account geht bei Android fast gar nichts, mit Google Lattitude, einem sehr interessanten ortsbezogenem Dienst, kann man seinen Aufenthaltsort seinen Freunden offenlegen, sofern man das möchte, schöne neue Welt. Wirklich erschreckend, Lattitude errät anhand des Bewegungsprofiles den Arbeits- und Wohnort.

Für das Telefon gibt es bereits eine Community die an einem Froyo-Port arbeitet. Root-Zugang kann man auch sehr leicht bekommen um das Gerät beispielsweise für Wifi-Tethering einzusetzen. Wenn man schon ein Telefon mit einem Linux-Kernel betreibt möchte man natürlich auch Root-Rechte besitzen.

Auf dem zweiten Foto sieht man meine bisherige Android-History. Begonnen hat es mit einem SmartQ5 MID (Mobile Internet Device) das mit Ubuntu (ja wirklich, Ubuntu für ARM) ausgeliefert wurde. Allerdings wurde die (wie immer völlig überladene) Ubuntu-Oberfläche sehr schlecht an die eingeschränkten Ressourcen des Geräts angepasst und der an sich großartige Midori Browser der Distribution lief nicht sehr stabil (lag aber an irgendeiner unterlagerten Library, auf Ubuntu Netbook X86 läuft der sehr gut). Als dann Ende 2009 ein Android 1.6 Image dafür erschien, probierte ich Android aus und war sofort begeistert.

Weiter ging es dann mit einem HTC-Kaiser für den es eine sehr lebendige Community ebenfalls bei XDA-Developer gehosted aktiv entwickelt.
Nachdem ich aber eine Weile lang im wöchentlichen Wechsel diverse Eclair- und Froyo-Versionen auf dem Gerät ausprobiert habe, erschien das Vodafone 845 mit Kompass, den ich für Wikitube und Layar gebrauchen kann. Für 99 Euro habe ich es dann einfach gekauft, damit ich ein Gerät habe, das immer funktioniert. Das Telefon ist schön klein, der Touchscreen hat allerdings auch nur 240 x 320 Pixel und ist resistiv. Die Verarbeitung ist okay, der Prozessor ist relativ langsam und die Akkulaufzeit ist nicht berauschend, aber der Preis ist für die gebotenen Features unschlagbar! Na ja, das xPhone ist natürlich noch besser ;-) .